7 Methoden, mit denen Du als Führungskraft das nervige Produktmanagement lahmlegst!

Und was engagierte Führungskräfte daraus lernen können.

Wer kennt sie nicht, die nervigen Typen vom Produktmanagement, die nur Kosten verursachen und den geordneten Betriebsablauf mit immer neuen Ideen stören? Wir haben für Dich 7 Tipps zusammengestellt, wie Du als Führungskraft die Störenfriede in den Griff bekommst und (Spoiler-Alarm!) noch 7 weitere, mit denen du das Beste aus ihnen herausholst.

1. Gib den Produktmanagern weder Ziele noch einen Einblick in die Vision des Unternehmens. Beantworte keine Fragen zu Idealen und Mission.

2. Ignoriere das Produktmanagement einfach. Controller, Produktion, Vertrieb und Entwicklung wissen zwar nicht, was der Kunde braucht, aber sie sorgen für hohe Effizienz und Stabilität.

3. Am besten löst Du das Produktmanagement als eigenständige Abteilung auf und unterstellst es Entwicklung, Vertrieb – oder noch besser – der Produktion. Die werden die (bald ehemaligen) Produktmanager schon auf andere Gedanken bringen. Problem gelöst!?

4. Überschütte das Produktmanagement mit administrativen Aufgaben. Es gibt doch immer nutzlose Tabellen zu erstellen, Stammsätze zu pflegen und vor allem schillernde Powerpoints zu basteln.

5. Dampf das Reisekostenbudget ein. Die Produktmanager sollten nicht mehr zu Kunden fahren, erst recht nicht ins Ausland. Die Kunden wissen eh nicht, was sie wollen und stören dann ständig mit immer neuen Anforderungen den geregelten Prozessablauf.

6. Setz die falschen Typen ins Produktmanagement. Kommunikative Menschen mit klarem Menschenverstand und einem Schuss Abenteuergeist, die auch noch ihren Job lieben, sind das pure Gift für Deine Strategie des Aussitzens.

7. Ersetze die Maxime „Wir wollen Geld verdienen“ durch die Maxime „Kosten sparen“. So werden alle Produktneuerungen ausgehebelt – und die nervigen Produktmanager sind vielleicht endlich mal leise.

 

Stabilität und Veränderung – Wie findest Du die richtige Balance für Dein Unternehmen?

Als Manager, der sein Unternehmen fit für die Zukunft und gegen allgegenwärtige Herausforderungen wappnen will, weißt Du natürlich: Die Balance zwischen Stabilität und Veränderung ist überlebenswichtig für Dein Unternehmen. Stabilität ist gerade in produzierenden Unternehmen eine Grundlage für Effizienz und hohe Qualität. Gleichzeitig sind ständige Anpassungen an die Erfordernisse des Marktes und der Kunden eine Säule der Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens. Folgst Du also tatsächlich den 7 Tipps und stellst so das Produktmanagement ins Abseits, dann kannst Du deinen Traum von sicheren und stabilen Prozessen ungestört verwirklichen – gleichzeitig verbaust Du aber Deinem Unternehmen die Chance rechtzeitig auf Veränderungen im Markt zu reagieren! Willst Du das wirklich?

Das Produktmanagement trägt eine überlebenswichtige Verantwortung: Dass das Unternehmen immer den Nutzen für den Markt bereitstellt, der von den Stakeholdern zukünftig nachgefragt wird. Als Guidelines dafür dienen Vision und Selbstverständnis des Unternehmens. Dadurch ist das Produktmanagement also nicht irgendeine Stelle für Sachbearbeitung, sondern die wichtigste Stelle im Unternehmen, wenn es um seine Zukunftsfähigkeit geht. Um diese Aufgabe gut zu erledigen, braucht das Produktmanagement eine sehr dichte Anbindung an die Geschäftsführung. Wie gut? Die erfolgreichsten Firmen der Neuzeit haben ihren Produktmanager als Firmenchef: Steve Jobs (Apple), Elon Musk (Tesla, Paypal, Space X, u.a.), Jeff Bezos (Amazon), Jack Ma (Alibaba), um nur einige Beispiel zu nennen.

 

Enge Kommunikation zwischen Führungskraft und Produktmanagement

Diese Firmen verdanken ihren Erfolg dem Umstand, dass in der Firmenleitung jemand saß, der das Unternehmen konsequent auf einen höheren Nutzen für die Kunden ausgerichtet hat. Ergo die richtigen Produkte zum richtigen Zeitpunkt produzieren ließ. Nicht alle Produkte sind erfolgreich und auch nicht alle Produktmanager auf dem CEO Posten. Aber alle erfolgreichen Firmen fördern ein wirkungsvolles Produktmanagement!

 

Was also musst Du tun, um in Deinem Unternehmen ein erfolgreiches Produktmanagement zu installieren:

 

1. Sorge für einen guten Austausch zwischen Geschäftsleitung, Produktmanagement und den anderen Abteilungen. Das Produktmanagement muss verstanden haben, wofür das Unternehmen steht und wo das Unternehmen in Zukunft stehen will.

2. Finde eine gute Balance zwischen Stabilität und Veränderung. Vermittele zwischen den Abteilungen, die für diese beiden Extreme stehen. Beide Parteien werden gemeinsam das Unternehmen erfolgreich machen.

3. Das Produktmanagement sollte eine eigene Abteilung auf Geschäftsleitungsebene sein. In erster Linie sollte es sich mit der Schaffung von Geschäftsfeldern und zukunftsfähigen Produkten, sowie der Marktattraktivität der aktuellen Produktpalette beschäftigen. Die erfolgreiche Umsetzung erfordert eine intensive und gleichberechtigte Kommunikation mit den verschiedenen Partnern im Unternehmen.

4. Marktforschung nur vom Schreibtisch aus zu betreiben, ist wie der Versuch, Fahrradfahren aus Büchern zu lernen. Marktforschung braucht den persönlichen Kontakt mit den Stakeholdern und den Kunden vor Ort – auch im Ausland. Das kostet Zeit und Geld. Noch viel teurer ist allerdings, es nicht zu tun: Das kostet dem Unternehmen die Zukunftsfähigkeit.

Übrigens: Der Vertrieb kann zwar wichtige Impulse und Eindrücke an das Produktmanagement geben, mehr aber nicht. Dafür sind ihre Aufgabenfelder zu unterschiedlich. Der Vertrieb z.B. ist auf seine Kunden und seinen Vertriebskanal konzentriert. Das Produktmanagement hingegen muss alle Kunden und alle Vertriebskanäle sehen. Und das langfristig über Jahre, während der Vertrieb in der Regel auf kurzfristige Ziele ausgerichtet ist.

5. Eine der wichtigsten Fähigkeiten des Produktmanagements ist die, auch mal ein fachlich qualifiziertes und freundliches „Nein“ zu sagen. Oft wird das Produktmanagement mit Aufgaben zugeschüttet, für die anderswo die Kapazitäten zu knapp sind. Muss dafür die Kapazität des Produktmanagements vergeudet werden?

6. Lara Croft und Indiana Jones: Beide sind reiselustige, mutige und analytische Menschen, die konsequent ein Ziel verfolgen und sich gegen Widrigkeiten durchsetzen. Ein bisschen von diesen beiden sollte auch in Produktmanager:innen stecken, gepaart mit Empathie und Kommunikationsfähigkeit. Diese sozialen Eignungen sind wichtiger als konstruktive Kenntnisse über das eigene Produkt. Denn fachliche Kompetenzen lassen sich leichter antrainieren als Einstellungen und soziale Fähigkeiten. Und wenn fachliche Kenntnisse vonnöten sind, dann eher aus der Domain des Kunden. Für den Produktmanager muss das Verständnis der Kundenprobleme im Fokus stehen.

Die häufig anzutreffende Variante, einen Menschen aus der Entwicklung in das Produktmanagement zu versetzen, weil dieser sich mit den eigenen Produkten gut auskennt, ist daher selten eine gute Idee.

7. Die Maxime für das Produktmanagement sollte lauten: „Kundennutzen erkennen, Umsatz steigern und Geld verdienen!“. Sicher sind Effizienz und Kosteneinsparung wichtig. Ein Produktmanager wird das Geld des Unternehmens jedoch definitiv nicht ohne Begründung ausgeben. Die Direktive „Kosten sparen“ wird eher zur Vermeidung von Veränderung und Innovation führen, anstatt Wandel zu unterstützen. Effizienz und Kostensenkung kommen bei eingeführten Produkten automatisch, und sind, wie oben schon ausgeführt, die Domäne von Produktion und Entwicklung.

Es ist keine einfache Aufgabe, als Manager für die erfolgreiche Mischung von Veränderung und Stabilität zu sorgen. Sicherlich sitzen in beiden Lagern Menschen, die nur das Beste für das Unternehmen wollen und ihre Aufgabe nach allen Kräften erfüllen wollen. Die ein oder andere Partei wird dabei sicher auch mal über das Ziel hinausschießen, weil ihr die Zusammenhänge noch nicht so klar sind, wie Dir. Denn Du weißt ja jetzt: Die Mischung macht’s.

Der Autor

Jörg Siedel ist mit Leib und Seele Berater für Produktmanagement in der produzierenden Industrie. Er schult die interdisziplinären Teams seiner Kunden im gemeinsamen Kampf gegen Komplexität und für Produkte, die Kunden begeistern. Die Zutaten für den Erfolg: Denkweisen die Innovationen ermöglichen, Methoden, die wirken und Kommunikationskultur die Brücken für gemeinsame Erfolge baut.

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